Die Sundgaufront 1914-1918
Eine Zeitreise in den großen Krieg. Von Jürgen Ehret, weitergeführt und ergänzt von Gernot Roth.
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(...)Auf den Schlachtfeldern von Verdun
wachsen Leichen als Vermächtnis.
Täglich sagt der Chor der Toten:
„Habt ein besseres Gedächtnis!"

Gedichte sagen mehr über die Seele als tausend Bilder. Hier eine kleine Sammlung an Gedichten und Äußerungen von großen und kleinen, bekannten und anonymen, lebenden und toten Dichtern über den Krieg. Es gibt aber auch humorvolle und nicht ganz so ernst gemeinte Texte - denn auch im größten Grauen versucht der Mensch, sich sein kleines Stück Normalität und heile Welt zu bewahren.

St. Britzgen

 

Gedicht von Carl Zumstein, Niedermagstatt, über die Kapelle St. Britzgen (St. Brice, Hausgauen).
Veröffentlicht im September 1918 in der Feldzeitung "Aus Sundgau und Wasgenwald". 

Einsam still im Talesgrunde
Steht ein Kirchlein schlicht und klein,
Geisterhaft zur Geisterstunde
Blickt es weit ins Land hinein.
Dieses Kirchlein, in der weiten
Gegend ist's gar wohl bekannt,
Ueberrest entschwund'ner Zeiten;
Zu "St. Britzgen" wird’s genannt.

Weiterlesen: St. Britzgen

The Death of the Ball Turret Gunner - Randall Jarrell

 

Ein Gedicht aus dem zweiten Weltkrieg. Es beschreibt aber sehr eindrücklich das Leiden des Einzelnen im Getriebe des Todes.

 

"From my mother’s sleep I fell into the State, 
And I hunched in its belly till my wet fur froze.
Six miles from earth, loosed from its dream of life,
 I woke to black flak and the nightmare fighters.
When I died they washed me out of the turret with a hose"

 

Copyright Credit: Randall Jarrell, "The Death of the Ball Turret Gunner" from The Complete Poems. Copyright © 1980 by Randall Jarrell. Reprinted by permission of Farrar, Straus and Giroux. Source: The Complete Poems (Farrar Straus and Giroux, 1980)

Treue Kameraden

 

Treue Kameraden!

Geschrieben im August 1937 von Karl Bühler, Pforzheim. Quelle: LJR 111

Wir stehen Seit’ an Seit
Als Freund und Kamerad,
Da tück’scher Feinde Meute
Uns überfallen hat.

Hier buddeln Pioniere,
Dort kämpft die Infant’rie,
In all’ dem Kriegsgewirre
Verlassen wir uns nie.

Weiterlesen: Treue Kameraden

Unser Stahlhelm

 

Gedicht von Gefr. Fontaine, veröffentlicht in der Feldzeitung "Aus Sundgau und Wasgenwald" am 2. Mai 1918.

Jeder Mensch von Fleisch und Blut,
Schmückt sich gern mit einem Hut,
Zum Vergnügen und zur Wonne,
Gegen Kälte, gegen Sonne:
Strohhut, Filzhut, Schapoklack
Ganz nach jedermanns Geschmack.

Weiterlesen: Unser Stahlhelm

Verdun, viele Jahre später - Erich Kästner

 

Auf den Schlachtfeldern von Verdun
finden die Toten keine Ruhe.
Täglich dringen dort aus der Erde
Helme und Schädel, Schenkel und Schuhe.

Über die Schlachtfelder von Verdun
laufen mit Schaufeln bewaffnete Christen,
kehren Rippen und Köpfe zusammen
und verfrachten die Helden in Kisten.

Oben am Denkmal von Douaumont
liegen zwölftausend Tote im Berge.
Und in den Kisten warten achttausend Männer
vergeblich auf passende Särge.

Weiterlesen: Verdun, viele Jahre später - Erich Kästner

Weihnachten

 

Weihnachten

Das wir in diesem Sundgaugrenzgebiet
Am heil’gen Abend singen unser Lied,
Dass wir hier feiern dritte Kriegsweihnacht,
Wer von uns hätte jemals das gedacht!

Mit heißem Blick nach Belforts Felsenhügel
Steh’n wir, die äußersten am linken Flügel.
Vom ersten Unterstand am „Schweizerzipfel“
hebt an und schwingt sich über Waldeswipfel
Der deutsche Christfestgruß u. Weihnachtssang.

Weiterlesen: Weihnachten

Weihnachten am Scherenfernrohr

 

Weihnachten am Scherenfernrohr

Am heil’gen Abend im Wintersturm
In des Dorfkirchleins engem Glockenturm
Sitzt feindwärts spähend ein Offizier,
Doch seine Gedanken enteilen von hier.

Vermischt mit mächtiger Tanne rauschen
Erklingt von unten, er muss darauf lauschen,
Andächt’ger Gesang und Orgelton. –
Sein Ohr vernimmt’s, doch lange schon
Weilt er im Geist, entrückt dem Jetzt,
Ins liebe Elternhaus versetzt.

Weiterlesen: Weihnachten am Scherenfernrohr

Weihnachten an der Sundgaufront - Hirzbacher Wald 1914

 

Weihnachten an der Sundgaufront

Eine Episode aus dem Hirzbacher Wald von 1914, als ein Soldat im Schützengraben auf seiner Trompete „Stille Nacht, heilige Nacht“ blies. Auszug aus der Regimentsgeschichte des Landwehr Infanterieregiment 110:

"Man näherte sich dem ersten Weihnachtsfest des Krieges; schon am 18. Dezember brachte der Panzerzug Liebesgaben des Roten Kreuzes aus Freiburg für jeden Truppenteil, die als Weihnachtsgeschenke verteilt werden sollten. Überreichlich kamen die Gaben aus der Heimat von den Angehörigen, Frauenvereinen, Kirchengemeinden, ganze Kisten standen vor den Schreibstuben der Kompagnien und manchmal hielt es schwer, diesen Segen alle unterzubringen. In den Ruheunterkünften wurden gottesdienstliche Feiern gehalten, in den kleinen Wellblech- Unterständen stand ein Tannenbäumchen und in der Heiligen Nacht blies im Hirzbacher Wald der Wehrmann Schröder auf seiner Trompete „Stille Nacht, heilige Nacht“, was die Franzosen aus ihren Gräben mit „Noël, Noël“ beantworteten. Doch unterließen die Führer der Franzosen es nicht, die Feier zu stören, indem sie bei III./110 am ersten Feiertag die Arbeiter durch Artilleriefeuer belästigten und nachmittags vom Landfürstenweiher bis Sennhütte angriffen, wobei das Bataillon 1 Toten, 1 Schwer- und 2 Leichtverletzte zu beklagen hatte, der Angriff aber abgeschlagen wurde."

Weihnachten an der Sundgaufront - Kloster Ölenberg 1916

 

Weihnachten an der Sundgaufront

Aus der Kriegszeitung der 8. Landwehrdivision vom Sonntag, den 24. Dezember 1916:

"Im Kloster Oelenberg
Reges Leben herrscht in den Höfen und Räumen dieser gastlichen Stätte. Die in der Umgebung liegenden Soldaten sind zusammen gekommen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern.

Ein mächtiger Christbaum mit unzähligen Lichtern. Sonst dämmerndes Halbdunkel in dem prächtigen Refektorium. Nach und nach füllt sich die weite Halle. Badische und schwäbische Landwehrmänner, Artilleristen aus Sachsen und von den friesischen Inseln, Berliner Armierungstruppen. Hunderte von feldgrauen Kameraden an langen Tischen. Auch die Mönche sind da: Patres im wallenden, weißen Gewand, die Laienbrüder mit schwarzen Kutten und riesigen Kapuzen. Dort ausgelassene Fröhlichkeit – hier tiefernstes Schweigen und bei jeder Bewegung ein halblautes „Memento mori!“. Trappisten. Mittelalter und Neuzeit vereinigt in einem einzigartigen, geheimnisvollen Bild....

Weihevolle Harmoniumklänge. Gemeinschaftlicher Gesang und ein herzlicher Willkommgruss des Abtes. Dann – o schöner Burg- und Klosterfriede! – besteigt unser evangelischer Divisionspfarrer die Kanzel. Wir hören das alte und doch ewig junge Weihnachts Evangelium. Kräftige Worte. In manchem Kriegerauge glänzt verstohlen eine Träne....
Mich ruft die Pflicht fort, während die Verteilung der Liebesgaben erfolgt. Viele Körbe voll rotbackiger Äpfel und duftender Brote schleppen die Mönche herbei. Wahre Berge von Geschenken türmen sich auf. Keiner ging leer aus. –

Heute ist das Kloster zerstört, und durch die rauchgeschwärzten Mauern pfeift der Dezembersturm."

Zum Andenken an Emil Rey - von Carl Zumstein

 

Dem Andenken
meines lieben jungen Freundes
stud. theol. Emil Rey
Grenadier im Grenadier-Regiment Nr. 119
gestorben im Kriegs-Lazarett Willenberg.


Auch dich, mein Freund, dich hat das Kriegsgeschick getroffen!
Dem Vaterland dein Leben hast geweiht,
In seiner reichsten, schönsten Blütezeit. -
Mit dir zu Grabe sank ein vielversprechend Hoffen. -

Ein Friedensziel zwar war's, das du dir auserkoren. -
Doch wie für's Vaterland dich rief die Pflicht,
Du folgtest unentwegt, du wanktest nicht; -
Die Treue hielt'st du, die der Fahne du geschworen!

Wohl nimmermehr die Stunde ich vergessen werde,
Da ich zum Abschied dir die Hand gedrückt,
Ins treue Freundesauge dir geblickt; -
Nun ruhst du weit von hier im Grab, in fremder Erde. -

Weiterlesen: Zum Andenken an Emil Rey - von Carl Zumstein

Zum Tode von Ernest Bilger - Carl Zumstein

 
Gedicht von Karl ZUMSTEIN, 
verfasst am 02. September 1914 in Niedermagstatt - Magstatt le Bas.
Publiziert in "Oberelsässischer Volksfreund".
 

Zum Tode meines lieben, unvergeßlichen Freundes
Ernest Bilger,
Unteroffizier der Reserve im Reserve-Regiment 109, 7. Kompanie
gefallen auf dem Felde der Ehre.


Der Donner grollt, der Kampf tobt wild.
Auf blutgetränktem Schlachtgefild
Liegt, mit dem Tode ringend schon,
Ein braver, junger Elsaßsohn.

Wie sterbend nun sein Auge bricht
Er leis' zum Kameraden spricht:
"Grüß' meine Eltern! Grüß' mein Lieb!
Sag', daß im Felde ich verblieb!"

"Sag', daß als Christ und als Soldat
Getreulich meine Pflicht ich tat,
Für's Vaterland mein Blut ich gab,
In Elsaßerde fand mein Grab!"

Weiterlesen: Zum Tode von Ernest Bilger - Carl Zumstein

  1. Zwischen den Gräben - Eine Erinnerung an die Glückerkapelle

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