In dem Buch "Bayerische Flieger im Weltkrieg" von 1919 wird von einem Angriff auf Belfort berichtet. Der Bericht und die einmaligen Bilder sind es wert, nochmals gezeigt zu werden damit sie nicht in Vergessenheit geraten:
Am 18. April 1916, kurz nach 8 Uhr, starteten zwei Maschinen vom Flugplatz bei Kolmar mit dem Auftrag, in den Vogesen die eigenen und die feindlichen Infanteriestellungen zu fotografieren. Die Besatzung der einen Maschine waren Oberleutnant Schonger als Beobachter mit dem Piloten Leutnant Giegold.
Über den Bergen lag noch eine geschlossene Wolkendecke. Die beiden Maschinen fanden jedoch eine Wolkenlücke und stiegen auf 2500 Meter. Hier war klarer Sonnenschein mit Sicht zu den Alpen mit dem Matterhorn und dem Montblanc-Massiv.

Stellungen am Hilsenfirst
Ein Bericht aus "Bayrische Flieger im Weltkrieg", München, 1919. Originalbrief v. Oberleutnant Bruno Justinus
Zur Vergeltung für die Bombardierung von Karlsruhe sollte der lange Max im Juli 1916 seine Geschosse nach Belfort schießen. Leutnant Justinus wurde dazu als Artillerie-Beobachter bestimmt. In der Nacht vom 1. auf den 2. Juli machte er einen Nachtflug zur Orientierung, um in der folgenden Nacht um 3:30h zu dem befohlenen Vorhaben zu starten. Eigentlich wollte er auf eine Flughöhe von 3500 Meter gehen, da die Maschine aber schlecht stieg, überquerte er die Front in einer Höhe von nur 2400 Metern. In dieser Flughöhe war jedoch starker Gegenwind von ca. 54 Km/h, und er kam nur langsam vorwärts. Über dem feindlichen Gelände wurde er heftig beschossen. Er vermutete, dass die Franzosen durch Spionage von seinem Vorhaben Kenntnis hatten, da er ununterbrochen beschossen wurde und das auch an Stellen, an denen sonst keine Flugabwehr stand.
Das Feuer der feindlichen Fliegerabwehrkanonen
Weiterlesen: Der "Lange Max" gegen Belfort - Beobachtungsflug zur Trefferauswertung, 2. Juli 1916
Abschuss eines Fesselballons über Schweizer Staatsgebiet am 07. August 1918
Die Schweiz, als Nachbarstaat der gegnerischen Parteien Deutschland und Frankreich, war natürlich durch den beginnenden Krieg im August 1914 stark bedroht und es galt, die Grenzen zu den kriegführenden Ländern zu sichern. So war der erste Mobilmachungstag am Montag den 03.08.1914, und am folgenden Tag wurde Ulrich Wille als rangältesten Korpskommandanten, zum General gewählt und vereidigt. Der General erhielt vom Bundesrat folgende Anweisung:
„Es ist Ihre erste Aufgabe, mit Hilfe der Ihnen unterstellten Streitkräfte unsere volle staatliche Souveränität und Unabhängigkeit gegenüber jeder Beeinträchtigung von Innen oder von Außen zu wahren und unser Gebiet gegen jede feindliche Verletzung zu schützen.“

General Wille in Bern
Weiterlesen: Der Abschuss des Schweizer Lt. Flury und seines Fesselballons, 07. August 1918
Célestin Adolphe Pégoud (* 13. Juni 1889 in Montferrat, Isère; † 31. August 1915 bei Petit-Croix, Territoire de Belfort) war ein französischer Flugpionier. Ihm gelang es als zweitem nach Nesterow, eine vollständige Schleife (Looping) zu fliegen. Es ist unklar, ob er vom Looping Nesterows gewusst hat oder ihn unabhängig davon ein zweites Mal erfunden hat. Im Ersten Weltkrieg diente er als Jagdpilot. Er war der erste Pilot, der wegen seiner Luftsiege als Fliegerass bezeichnet wurde

Auf dem Friedhof von Lutterbach, nahe Mulhouse befindet sich das Grab des französischen Piloten Maurice Riviére. Der Grabstein ist geschmückt mit Propeller, Schwingen und Orden. Riviére, geb. 19.01.1897, war Mitglied der „2ème groupe d’Aviation, 81ème escadrille“. Er starb am 25.02.1917 im Alter von 20 Jahren im Luftkampf bei Mulhouse.

Teil 1: Habsheim-Flugplatz
Schon um die Jahrhundertwende diente der „Habsemer“, wie der Flugplatz später genannt wurde, als Exerzierplatz der deutschen Soldaten. Um das Jahr 1910 jedoch fand der Platz eine neue Verwendung. G. Châtel, der 1906 in Burzweiler eine Automobilfabrik gegründet hatte, fand Interesse an der noch jungen Fliegerei. Zusammen mit Jeannin und Spengler wurde die Fluggesellschaft „Aviatik“ gegründet. Man baute Ein- und Doppeldecker und führte die Probeflüge in Habsheim durch. Diese Flüge waren wohl die ersten im elsässischen Luftraum. Infolgedessen wurde der Flugplatz bald berühmt. Im April 1910 konnte Jeannin vor großem Publikum in einer Viertelstunde viermal den Flugplatz in einer Höhe von 35 Metern umfliegen. Damals eine beachtliche Pionierleistung.

Zwei Berichte über die Luftschlacht bei Mülhausen/Habsheim am 18. März 1916:
Luftschlacht bei Mülhausen / Habsheim am 18. März 1916
Im März 1916 kam es über Mülhausen zu einem Kampf der Französischen und der Deutschen Luftwaffe. Ein Geschwader von 18 bis 20 französischen Flugzeugen näherte sich Mülhausen mit dem Ziel, den Bahnhof Mülhausen und den Flugplatz bei Habsheim anzugreifen.
Über dieses Ereignis sind uns nun zwei Berichte und einige Bilder zugänglich.
Zunächst ein Bericht aus der Zeitung „L’Alsace“ vom 27. August 1967, den wir hier Auszugsweise wiedergeben:
"In dem fernen Grollen der Bombenteppiche, die der zweite Weltkrieg über Mulhouse legte, verbleichen die Bilder des Luftkriegs, die der erste Weltkrieg mit sich brachte und nur noch die Älteren wissen zu berichten, dass auch da, neben den Schlachten des Kriegsbeginns der Kampf in den Lüften der Bevölkerung die schrecklichsten Erlebnisse vermittelten.
Weiterlesen: Die Luftschlacht bei Mülhausen-Habsheim, 18. März 1916
Ernst Udet (* 26. April 1896, t 17. November 1941) war ein deutscher Jagdflieger im 1. Weltkrieg. Er war mit 62 Abschüssen, nach Manfred von Richthofen der zweiterfolgreichste deutsche Jagdpilot.

Im Elsass wurden, wie in allen Frontbereichen des ersten Weltkrieges, Ballone ausgiebig eingesetzt. Damit konnte man weit ins Feindesland blicken, um sowohl Aufklärung zu betreiben, als auch als Artilleriebeobachter, um Ziele zu definieren und zu zerstören - die sog. taktische Gefechtsfeldaufklärung. Zuerst wurde das runde Model der Kugelballone bei den Franzosen von Belfort aus eingesetzt. Dann das längliche „Parceval“-Modell (System Parceval-Siegsfeld) bei den Deutschen.
Bald aber benutzte man auf beiden Seiten die Spindelform mit den drei Steuersäcken als Leitwerk am Heck, die im Jahre 1916 der französische Hauptmann Albert Caquot entwickelt hatte. Denn diese strömungsgünstigeren Ballons lagen weitaus ruhiger in der Luft als ihre Vorgängermodelle, was zum einen natürlich die Beobachtung, auch mit der neu entwickelten Gefechtsfeldphotographie, erleichterte, aber auch für die Feldluftschiffer erträglicher war, die mitunter durch das ständige Geschaukele der alten Modelle stark an Seekrankheit litten und sehr seefest sein mussten, um die stundenlangen Beobachtungszeiten in luftiger Höhe durchstehen zu können.
Im Volksmund wurde der Ballon wegen seiner wurstähnlichen Form auch „Schwartenmagen“ genannt. Im Sundgau stiegen täglich in immer größerer Zahl Ballone über den Linien auf. Die Flugzeuge machten Jagd auf sie. In der Luft zuerst mit dem Karabiner, später im direkten Anflug mit MG und Brandmunition. Wenn sie am Boden standen, mit Fliegerpfeilen oder Bomben. Die Zweidecker „Voisin“, die den Propeller hinten hatten, und in denen der Beobachter vorne saß, eigneten sich gut dafür.

Weiterlesen: Fesselballone im Kriegseinsatz

Zum Gedenken der Piloten die im 1. Weltkrieg ihr Leben verloren
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Berrwiller

Ernst Martin Kaubisch
Leutnant der Reserve, geb. 11. April 1895 in Schneeberg (bei Wolfsberg/ Sachsen),
gefallen am 7. August 1917 bei Obermorschwiller.
Fliegerbeobachter bei der FA (A) 282 (Flieger-Abteilung Artillerie 282) Sierentz.

Der Beobachter wurde damals im Fliegerjargon "Franz", der Flugzeugführer "Emil" genannt. Die Beobachter waren während des Fluges den Flugzeugführern vorgesetzt.