Die Sundgaufront 1914-1918
Eine Zeitreise in den großen Krieg. Von Jürgen Ehret, weitergeführt und ergänzt von Gernot Roth.
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  3. Poesie und Gedichte

(...)Auf den Schlachtfeldern von Verdun
wachsen Leichen als Vermächtnis.
Täglich sagt der Chor der Toten:
„Habt ein besseres Gedächtnis!"

Gedichte sagen mehr über die Seele als tausend Bilder. Hier eine kleine Sammlung an Gedichten und Äußerungen von großen und kleinen, bekannten und anonymen, lebenden und toten Dichtern über den Krieg. Es gibt aber auch humorvolle und nicht ganz so ernst gemeinte Texte - denn auch im größten Grauen versucht der Mensch, sich sein kleines Stück Normalität und heile Welt zu bewahren.

Weihnachten

 

Weihnachten

Das wir in diesem Sundgaugrenzgebiet
Am heil’gen Abend singen unser Lied,
Dass wir hier feiern dritte Kriegsweihnacht,
Wer von uns hätte jemals das gedacht!

Mit heißem Blick nach Belforts Felsenhügel
Steh’n wir, die äußersten am linken Flügel.
Vom ersten Unterstand am „Schweizerzipfel“
hebt an und schwingt sich über Waldeswipfel
Der deutsche Christfestgruß u. Weihnachtssang.

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Weihnachten an der Sundgaufront - Kloster Ölenberg 1916

 

Weihnachten an der Sundgaufront

Aus der Kriegszeitung der 8. Landwehrdivision vom Sonntag, den 24. Dezember 1916:

"Im Kloster Oelenberg
Reges Leben herrscht in den Höfen und Räumen dieser gastlichen Stätte. Die in der Umgebung liegenden Soldaten sind zusammen gekommen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern.

Ein mächtiger Christbaum mit unzähligen Lichtern. Sonst dämmerndes Halbdunkel in dem prächtigen Refektorium. Nach und nach füllt sich die weite Halle. Badische und schwäbische Landwehrmänner, Artilleristen aus Sachsen und von den friesischen Inseln, Berliner Armierungstruppen. Hunderte von feldgrauen Kameraden an langen Tischen. Auch die Mönche sind da: Patres im wallenden, weißen Gewand, die Laienbrüder mit schwarzen Kutten und riesigen Kapuzen. Dort ausgelassene Fröhlichkeit – hier tiefernstes Schweigen und bei jeder Bewegung ein halblautes „Memento mori!“. Trappisten. Mittelalter und Neuzeit vereinigt in einem einzigartigen, geheimnisvollen Bild....

Weihevolle Harmoniumklänge. Gemeinschaftlicher Gesang und ein herzlicher Willkommgruss des Abtes. Dann – o schöner Burg- und Klosterfriede! – besteigt unser evangelischer Divisionspfarrer die Kanzel. Wir hören das alte und doch ewig junge Weihnachts Evangelium. Kräftige Worte. In manchem Kriegerauge glänzt verstohlen eine Träne....
Mich ruft die Pflicht fort, während die Verteilung der Liebesgaben erfolgt. Viele Körbe voll rotbackiger Äpfel und duftender Brote schleppen die Mönche herbei. Wahre Berge von Geschenken türmen sich auf. Keiner ging leer aus. –

Heute ist das Kloster zerstört, und durch die rauchgeschwärzten Mauern pfeift der Dezembersturm."

Weihnachten an der Sundgaufront - Hirzbacher Wald 1914

 

Weihnachten an der Sundgaufront

Eine Episode aus dem Hirzbacher Wald von 1914, als ein Soldat im Schützengraben auf seiner Trompete „Stille Nacht, heilige Nacht“ blies. Auszug aus der Regimentsgeschichte des Landwehr Infanterieregiment 110:

"Man näherte sich dem ersten Weihnachtsfest des Krieges; schon am 18. Dezember brachte der Panzerzug Liebesgaben des Roten Kreuzes aus Freiburg für jeden Truppenteil, die als Weihnachtsgeschenke verteilt werden sollten. Überreichlich kamen die Gaben aus der Heimat von den Angehörigen, Frauenvereinen, Kirchengemeinden, ganze Kisten standen vor den Schreibstuben der Kompagnien und manchmal hielt es schwer, diesen Segen alle unterzubringen. In den Ruheunterkünften wurden gottesdienstliche Feiern gehalten, in den kleinen Wellblech- Unterständen stand ein Tannenbäumchen und in der Heiligen Nacht blies im Hirzbacher Wald der Wehrmann Schröder auf seiner Trompete „Stille Nacht, heilige Nacht“, was die Franzosen aus ihren Gräben mit „Noël, Noël“ beantworteten. Doch unterließen die Führer der Franzosen es nicht, die Feier zu stören, indem sie bei III./110 am ersten Feiertag die Arbeiter durch Artilleriefeuer belästigten und nachmittags vom Landfürstenweiher bis Sennhütte angriffen, wobei das Bataillon 1 Toten, 1 Schwer- und 2 Leichtverletzte zu beklagen hatte, der Angriff aber abgeschlagen wurde."

Weihnachten am Scherenfernrohr

 

Weihnachten am Scherenfernrohr

Am heil’gen Abend im Wintersturm
In des Dorfkirchleins engem Glockenturm
Sitzt feindwärts spähend ein Offizier,
Doch seine Gedanken enteilen von hier.

Vermischt mit mächtiger Tanne rauschen
Erklingt von unten, er muss darauf lauschen,
Andächt’ger Gesang und Orgelton. –
Sein Ohr vernimmt’s, doch lange schon
Weilt er im Geist, entrückt dem Jetzt,
Ins liebe Elternhaus versetzt.

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Mein erster Schuss bei Carspach - Eine kleine Geschichte vom Palmsonntag 1917

 

Mein erster Schuss bei Carspach

Eine kurze Geschichte, erzählt von Franz Bebon aus Riegel am Kaiserstuhl. Er erzählt hier, wie er seinen ersten Schuss abgab. Bebon, Jahrgang 1898, war  Soldat der 6. Kompanie I.R. 470. Das Regiment war vom 1. April bis 27. August 1917 bei Altkirch im Einsatz.:

"In der denkwürdigen Nacht vom Samstag auf Palmsonntag 1917, als die 6/470 zum erstenmal vor Carspach in Stellung ging, wurden Hans und Franz, zwei junge 98er, von einem am Grabeneingang stehenden unbekannten Offizier sofort auf Grabenposten kommandiert. Nachdem der Tornister im Unterstand, ein bis dahin nur vom Hörensagen bekannter Raum, untergebracht war, wurde auf Posten gezogen.

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Im Schützengraben

 

Gedicht des Leibers Josef Metzenleitner der 5. Kompanie des Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments. "Leiber" ist ein Mannschafts-Dienstgrad welcher nur im Leibregiment verwendet wird.

Das Regiment war im Juni/Juli 1917 bei Enschingen in Stellung. Hier entstand dieses, mit einem gewissen Galgenhumor verfassten Gedicht.

Im Schützengraben

Bei uns im Schützengraben,
da ist es wundernett,
viel schöner als zu Hause
im warmen Federbett!

Wir haben viel Bewegung,
dies ist uns sehr gesund,
wir würden sonst auch alle
zu fett und kugelrund.

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Herbststimmung in Pfirt 1915


Herbststimmung in Pfirt 1915

Bunte Altäre hat der Herbst erbauet,
Als Opferrauch die weißen Nebel wallen
Geheimnisvoll durch gold’ne Laubeshallen
Darüber mild des Himmels Auge blauet.

Von steilem Hang weit in die Lande schauet
Die alte Burg, zerbröckelt und zerfallen,
Ein Ruhesitz nur für des Bussards Krallen,
Der in die Fugen seine Fänge hauet.

In stillem Frieden scheint ringsum zu schwingen
Der Herbst sein gülden Szepter – Horch ein Brausen
Aus hoher Luft und ein metallisch Klingen,

Dumpfes Geheul von der Schrapnelle Sausen,
Wölkchen am Himmelsblau, draus Blitze springen –
Der Friede fliehet vor des Krieges Grausen.

 
Pfirt im 17. Jahrhundert

Landsturmmann im Sundgau

 

Landsturmmann im Sundgau

Aus der Kriegszeitung der 8. Landwehr - Division

Wann i’ am Grenzzaun Poschte steh’
Un so e’ bissel oschtwärts seh’,
Dann seh’ i’ g’rad noch so e Rändle
Von meinem Badisch’ Ländle.

Dort driwe wohnt mei Weib und Kind,
Dort driwe weht en Heimatwind,
Ach nor dort driwe bin i froh,
Denn schöner isch’s als anderscht wo.

Un komm i’ noch emol auf d’ Welt
Un muß i wieder ziehn in’s Feld,
Dann wer i Flieger, ’s wird schon geh’n
S’isch besser als so Poschte stehn.

Wenn mich dann packt die Sehnsucht sehr,
Dann nehm’ i’ mei Maschinle her
Un flieg’ so schnell als wie der Wind
E’ bissel hin zu Weib un Kind.

Zwischen den Gräben - Eine Erinnerung an die Glückerkapelle

 

Zwischen den Gräben

Eine Erinnerung an die Glückerkapelle im Sundgau. Aus der Kriegszeitung der 8. Landwehr-Division

Hüben Gräben, drüben Gräben
Tief und endlos hingezogen.
Lehmig gelb davor sich Wälle heben,
drohend der Verhau.
Endlos grau, in weitem Bogen
Hängt der Himmel, ohne Leben,
Starr schweigt die verlassene Flur.
Winde nur
Murmeln dumpf darüber hin,
Die seit Jahr und Tag kein froher Mensch beschritt,
Nächtens nur
Schleichender Patrouillen Tritt. - -
Doch sieh: mitten im Feld, das stumm und tot,
Baumumhegt ein Kirchlein steht.
Tag und Nacht um seine Mauern geht
Pfeifend der Tod.
Stumm starrt das Feld in dumpfer Not.
Überm Tal aufrauschend jagt ein Schuß.
Doch das Kirchlein unbekümmert träumt
Und sieht den Tag,
Da erlöst in Sonne schwillt der Hag
Da ein Mägdelein bringt in blondem Haar
Dank der Mutter Gottes am Altar.

Der Todesritt der afrikanischen Jäger – Tagsdorf am 19. August 1914.

 

Der Todesritt der afrikanischen Jäger bei Altkirch – Tagsdorf am 19. August 1914.

Das ist ein Tag gewesen
Von Landwehrheldentum.
Altkirch und die Vogesen
Sind Zeugen von dem Ruhm.

Im Schützengraben standen
Die Unseren, Mann an Mann,
Im Anschlag. Plötzlich rannten
Feindmassen fauchend an.

Weiterlesen: Der Todesritt der afrikanischen Jäger – Tagsdorf am 19. August 1914.

C’ètait aux portes de Tagsdorf

 

C’ètait aux portes de Tagsdorf

Übersetzung von Bei Tagsdorf wars... (Original in elsässer Dialekt, Traduction libre: Edmond Brunner)

Oyez, oyez, braves gens ce que je vous chante et dis:
C’était aux portes de Tagsdorf par une journée d’août.
A cet endroit une bataille violente faisait rage;

Et lorsque le soleil descendit dans un ciel crépusculaire,
la mêlée horrible cessa.
Plus d’un soldat allemand baignait dans son sang,
et plus d’un Français fut touché par une balle.

Weiterlesen: C’ètait aux portes de Tagsdorf

  1. Bei Tagsdorf wars...
  2. Abschied
  3. Der Kriegerfriedhof - Der Soldatenfreidhof Moos
  4. Der Liebenstein, Mai 1915
  5. Treue Kameraden
  6. Die Kapelle, März 1915
  7. Die richtige Fuhre
  8. Heimersdorf und der Landsturm 1915 - ein humoristischer Vortrag
  9. Verdun, viele Jahre später - Erich Kästner
  10. The Death of the Ball Turret Gunner - Randall Jarrell

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