„Die richtige Fuhre“

Vom Kriegsfreiwilligen Max Uth, im Sundgau Februar 1916

Geschlagen ward die Schlacht bei Sept.
Ein Sundgau-Held, wer sie erlebt.
Ein Trommelfeuer wie noch nie
Besorgt die 7. und 8. Batterie.
Ich sag’ es offen, ohn’ Blamage,
Damals zählt’ ich noch zur großen Bagage.
Und diese protzt, wie’s immer war,
Wenn’s vorne knallt und bei Gefahr,
Nach rückwärts ab, so war es wieder,
Frühmorgens ging’s – lebt wohl ihr Brüder.
In Weiler war’s, wo’s Lazarett
Dort schlug ich auf mein hartes Bett.
Und richte ein das Telefon
Zum Rufen: „Ja, ich komme schon“
Mit Langgranaten, Pferd und Wagen
Steh’n bereit, ich darf es wagen!

Rings trommelt’s daß die Scheiben klirren,
Man hört die Kugeln zischen, schwirren.
Des Nachts selbst hat man keine Ruh’
Es dröhnt und berstet immerzu.
Scheinwerfer raffen ihre Strahlen,
Und Leuchtraketen Blitze malen.
Manch Herze klopfet schwer und bang
Die Schlacht sie ist in vollem Gang.

Auf einmal meldet sich der Westen
Am Telefon, rasch, um den Stecker.
Mit Fieberspannung hört mein Ohr –
Was, Feuerstellung, was geht dort vor?
„Hier Weiler, wo die Pferde wohnen!“
„Hier Stellung der Haubitzkanonen!“
Der Hauptmann ruft: „Sind Sie’s, der Uth?“
„Jawohl, Herr Hauptmann!“ „Dann ist’s gut,
Sie stellen morgen zwei Gespann’,
Nur nicht zu klein, mehr etwas lang“.
„Soll’s Munition allein oder Essen?“ –
O nein, das Wichtigste nur ja nicht vergessen,
Der Wagen zwo führt Munition
Für den Franzos’ den Erzcujon
Doch Wagen 1, ist er bald hier,
Von Waldighofen, mit dem – Bier?“