Zwischen den Gräben

Eine Erinnerung an die Glückerkapelle im Sundgau. Aus der Kriegszeitung der 8. Landwehr-Division

Hüben Gräben, drüben Gräben
Tief und endlos hingezogen.
Lehmig gelb davor sich Wälle heben,
drohend der Verhau.
Endlos grau, in weitem Bogen
Hängt der Himmel, ohne Leben,
Starr schweigt die verlassene Flur.
Winde nur
Murmeln dumpf darüber hin,
Die seit Jahr und Tag kein froher Mensch beschritt,
Nächtens nur
Schleichender Patrouillen Tritt. - -
Doch sieh: mitten im Feld, das stumm und tot,
Baumumhegt ein Kirchlein steht.
Tag und Nacht um seine Mauern geht
Pfeifend der Tod.
Stumm starrt das Feld in dumpfer Not.
Überm Tal aufrauschend jagt ein Schuß.
Doch das Kirchlein unbekümmert träumt
Und sieht den Tag,
Da erlöst in Sonne schwillt der Hag
Da ein Mägdelein bringt in blondem Haar
Dank der Mutter Gottes am Altar.